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Die Umgebung soll so perfekt wie moeglich werden, nach der Installation soll man sich (fast) wie auf einer richtigen UNIX-Maschine fuehlen. Oberstes Gebot bei der Zusammenstellung der Distribution ist: Kein Binary ohne Source! Fuer jedes mitgelieferte Binary sind Diffs verfuegbar bzw. beigelegt. Jeder ist also prinzipiell in der Lage, die Binaries 100%ig zu reproduzieren. Fuer manche mag dies nicht sonderlich wichtig erscheinen ("unter TOS habe ich ja auch keine Sourcen?"), andere legen aber darauf grossen Wert. Programme, deren Sourcen nicht frei verfuegbar sind, werden nicht in die Distribution mit aufgenommen. 2. Warum KGMD? KGMD wurde zusammengestellt, weil immer mehr User Interesse an MiNT zeigen, aber die Dokumentation relativ duerftig ist. Viele User haben auch Probleme mit der Englischen Sprache. Darum wird man zwar nie ganz herumkommen, aber zumindest bei der Installation ist die Verwendung der eigenen Muttersprache hilfreich. Die Programme bleiben selbstverstaendlich in Englisch, es gibt nichts schlimmeres als ein eingedeutschtes Betriebssystem (Alle Speicher gespuelt (Novell), Alle Dateien nicht loeschen? N/J (MS-DOS), Meinen Sie '=' oder '=='? (SINIX C-Compiler), Pfeife gebrochen, Kellerspeicher ueberflutet, ...). Durch die mangelhafte Dokumentation, scheitert es bei den meisten schon an der Installation des Compilers, ohne den man eigentlich unter MiNT nicht arbeiten kann. Es wird eben meistens davon ausgegangen, dass man sich bereits mit UNIX beschaeftigt hat. Letzteres ist natuerlich auch bei dieser Distribution von grossem Vorteil, aber es ist nicht Bedingung. Ausserdem ist es fuer viele aeusserst schwierig, bei den vielen Dateien, die fuer eine Komplettinstallation notwendig sind, den Ueberblick zu behalten. Nur sehr wenige anon-ftp oder anon-uucp-Server stellen dem interessierten User wirklich alle notwendigen Archive zur Verfuegung. Mailboxen haben oftmals garnicht die Kapazitaet, solche Datenmengen bereitzustellen. Ausserdem werden in den meisten Mailboxen die Dateien mit 8+3 Filenamen abgelegt, was nicht sonderlich wodurch oftmals wertvolle Information verlorengeht. 3. Welche Hardwarevoraussetzungen muessen erfuellt werden? Es ist immer schwer, eine solche Frage zu beantworten. Prinzipiell ist MiNT natuerlich auf jedem ATARI-Rechner lauffaehig. Um mit KGMD vernuenftig arbeiten zu koennen, ist folgende Konfiguration erforderlich: - 4 MB RAM - eine freie Festplattenpartition, die Groesse richtet sich nach den zu installierenden Paketen, zusaetzlich sollten mindestens etwa 10 MB fuer eigene Erweiterungen freigehalten werden. Die einzelnen Pakete belegen nach der Installation etwa folgenden Plattenplatz: - Basic 12 MB - Compiler 7 MB - Manual 6 MB - Net 4 MB - X11 14 MB Die Rechnergeschwindigkeit spielt natuerlich auch eine wesentliche Rolle. Dennoch ist MiNT auf einem 8 MHz ST akzeptabel. Man muss beim Compilieren eben ein wenig laenger warten, aber fast keine Anwendung verlaesst sich auf eine bestimmte Rechnergeschwindigkeit. Lediglich die Ansteuerung der seriellen Schnittstelle(n) birgt auf langsamen Rechnern Probleme. 4. Wie geht die Installation vor sich? - Zuerst muss eine ausreichend grosse Partition leergeraeumt werden, auf die die Distribution installiert werden kann. Bei der Partition muss es sich um eine vom GEMDOS ansprechbare Partition handeln, der entsprechende Laufwerksbuchstabe muss also auf dem Desktop erscheinen. Waehrend der Installation wird diese Partition in eine Minix-Partition umgewandelt, das heisst alle Daten auf dieser Partition gehen dabei verloren. - Die einzelnen Distributionspakete (basic, manual, compiler, net und x11) werden in _ein_ beliebiges Verzeichnis auf der Festplatte kopiert. Bitte notieren Sie sich den Pfad, er wird waehrend der Installation abgefragt. Die grossen tarballs tragen die Namen basic.aa, basic.ab, usw. Diese werden waehren der Installation automatisch zusammengefuegt. Fuer den Minimalbetrieb ist lediglich das basic-Archiv notwendig. Es werden nur die Pakete installiert, die sich waehrend der Installation in dem von Ihnen gewaehlten Installationsverzeichnis erzeichnis befinden. Wenn sie also bestimmte Teile aus der Distribution weglassen wollen, legen Sie einfach das entsprechende Archiv nicht in dieses Verzeichnis. - Kopieren Sie den Inhalt des Archivs `instflpy.zoo' auf eine leere Diskette, falls sie noch keine Bootdiskette (minimint) haben. Alternativ koennen Sie auch den Inhalt des Archivs in ein beliebiges Verzeichnis auf der Festplatte kopieren. Dabei ist allerdings zu beachten, dass sich auf dieser Festplattenpartition keine Dateien mit dem Namen *.XDD in den Verzeichnissen `:\', `:\MINT\' und `:\MULTITOS' befinden duerfen! Andernfalls wuerden diese Treiber waehrend der Installation mitgeladen werden, was zu einem undefinierten Verhalten fuehren koennte. - Starten Sie ihren Rechner neu und lassen Sie dabei *alle* zusaetzlichen AUTO-Ordner-Programme und Accessories weg. Lediglich der Plattentreiber und ggf. ein Bootselektor sollte beim Booten gestartet werden. - Vom Desktop aus starten Sie nun KGMDINST.TOS von Ihrer Bootdiskette oder aus Ihrem Installationsverzeichnis, in das sie instflpy.zoo entpackt haben. Es wird automatisch eine dynamische Ramdisk angelegt, auf die nur die allernoetigsten Tools kopiert werden, die zur Installation notwendig sind. Das Installationsscript nimmt ihnen alle weiteren Arbeiten ab, Sie muessen lediglich ein paar Fragen beantworten. Am Ende der Installation bekommen Sie eine Shell mit der Sie die letzten Schritte der Installation selbst durchfuehren koennen. - Auf der neu angelegten Minix-Partition befindet sich ein Verzeichnis mit dem Namen `boot'. Dort wiederum befinden sich die Verzeichnisse `auto' und `multitos'. Im Verzeichnis `auto' finden Sie die beiden MiNT-Kernel `mint.prg` und `mint030.prg'. Kopieren Sie einen der beiden Kernel in Ihren AUTO-Ordner. Wenn Sie einen FALCON oder einen TT benutzen, dann nehmen Sie `mint030.prg', ansonsten `mint.prg'. Geben Sie dem Kernel im AUTO-Ordner einen eindeutigen Namen, z.B. `mintkgmd.prg'. Angenommen, Sie besitzen einen TT und haben die Partition `f' als Minix-Partition eingerichtet funktioniert das also so: # cd /f/boot/auto # cp mint030.prg /c/auto/mintkgmd.prg Nun gehen Sie in das Verzeichnis `multitos'. Von dort muessen Sie auf jeden Fall das Programm `init.prg', den Treiber `minix.xfs' und die Kofigurationsdatei `mintkgmd.cnf` nach /usr/multitos (ein symbolischer Link auf das multitos-Verzeichnis auf ihrem Bootlaufwerk) kopieren. Die anderen Dateien sind vorerst nicht notwendig. # cd /f/boot/multitos # cp init.prg minix.xfs mintkgmd.cnf /usr/multitos Achten Sie darauf, dass sich auf dem Bootlaufwerk (ueblicherweise C:) kein Verzeichnis mit dem Namen `mint' befindet und sorgen Sie dafuer, dass im Wurzelverzeichnis von C: keine Dateien mit dem Namen `mint.cnf', `*.xfs' oder `*.xdd' liegen! Sollten Sie einen Bootselektor (z.B. XBOOT) installiert haben, koennen Sie jetzt neu booten. Richten Sie sich im Bootselektor eine neue Konfiguration ein (am besten mit dem Namen `KGMD'). Tragen Sie dort als AUTO-Ordner-Programm `mintkgmd.prg' ein. Sollten Sie HSMODEM benutzen wollen, so achten Sie darauf, dass die Treiber *vor* MiNT gestartet werden. Alle anderen AUTO-Ordner-Programme haben in der neuen Konfiguration nichts verloren. Sorgen Sie ebenfalls dafuer, dass die Konfigurationsdatei `mintkgmd.cnf' nach `mint.cnf' kopiert wird. Sollten Sie keinen Bootselektor benutzen, so muessen Sie lediglich die `mintkgmd.cnf' in /usr/multitos nach mint.cnf kopieren: # cd /usr/multitos # cp mintkgmd.cnf mint.cnf Aktivieren Sie ggf. HSMODEM in ihrem AUTO-Ordner: # cd /c/auto # mv drvin.prx drvin.prg # mv mfp.prx mfp.prg # [usw.] Beachten Sie, dass AUTO-Ordner Programme, die physikalisch nach `mintkgmd.prg' im AUTO-Ordner liegen, nicht abgearbeitet werden. Dieses Verhalten ist normalerweise erwuenscht. Sollten Sie einen FALCON besitzen und unbedingt BlowUP benutzen wollen, so muessen Sie `mintkgmd.prg' entweder nach `mint.prg' oder nach `mintnp.prg' umbenennen. Nach dem Reboot sollten Sie einige, hoffentlich nicht zu sehr verwirrende Bootmeldungen sehen und danach einen Login-Prompt. Am Ende der Installation mussten Sie jeweils fuer `root' und fuer den eingerichteten `normalen' User ein Passwort vergeben. Stoebern Sie ein wenig im Verzeichnisbaum herum, lesen sie die Hinweise unter /usr/src/KGMD und lernen Sie Ihr neues Betriebssystem kennen. Probieren Sie Die Tastenkombinationen ALT-F1 bis ALT-F10 durch und werfen Sie einen Blick in die /etc/ttytab. Versuchen Sie, die Vorgaenge beim Booten zu verstehen, indem Sie sich die Dateien /usr/multitos/mintkgmd.cnf und /etc/rc* inspizieren. Kopieren Sie bei Bedarf weitere Treiber aus dem Verzeichnis `boot' auf Ihrer Minix-Partition auf Ihr Bootlaufwerk. Beachten Sie die Dateien /etc/*.sample und konfigurieren Sie diese nach den lokalen Gegebenheiten, insbesondere /etc/fstab. 5. Was ist beim Arbeiten nach der Installation zu beachten? Es gibt einiges zu beachten. Vor allem muss man ein paar Gewohnheiten ablegen. Einiges mag vielleicht hart klingen, aber es muss einfach sein: - GEM kostet Speicher, Rechenzeit und mach das System instabil. GEM wird nur gestartet, wenn es unbedingt gebraucht wird. Fuer MultiTOS gilt das ebenfalls. Beide "Programme" koennen nicht mehr beendet werden, "nach" GEM muss man also rebooten. - Die Maus wird ersteinmal beiseite gelegt. Wir lernen, mit einem Texteditor umzugehen, der zwar anfangs fuerchterlich kompliziert erscheint, aber schon nach kurzer Zeit so bequem und schnell zu bedienen sein wird, dass man sich wirklich ueberlegt, seine Maus zu verkaufen. ;) - Laufwerksbuchstaben und Backslashes in Pfadnamen sind absolut tabu. Es wird immer auf Laufwerk u: gearbeitet. - Abenteuerliche Konstrukte aus der DOSen Welt, wie etwa *.* sind schlicht und ergreifend aus dem Gedaechtnis zu streichen. Wildcards und Regular Expressions funktionieren nach Regeln, nicht nach Mondstand. Merke: *.* passt auf READ.ME, nicht aber auf README. - Es wird als Zeilenendekennung LF statt wie auf dem ATARI ueblich CRLF verwendet. - Der zu verwendende Zeichensatz ist ISO-8859-1. Die Virtuellen Consolen stellen diesen Zeichensatz zur Verfuegung. Eine Codierung nach irgendeiner aus der Luft gegriffenen, modifizierten IBM Codepage ist nicht erwuenscht. - Es ist in jedem Fall zum komprimieren von Files die Kombination tar und gzip zu verwenden, da dies die einzige Moeglichkeit ist, Permissions und Links zuverlaessig zu bearbeiten. Im absoluten Notfall kann auch zoo verwendet werden, andere Packer (STZip oder LHarc) sind absolut ungeeignet. - Arbeiten Sie nur wenn es unbedingt notwendig ist als root. Benutzen Sie `su' anstatt sich als root einzuloggen. So vermeiden Sie groessere Unfaelle. 6. Eigene Modifizierungen an der Distribution: - Sollten Sie eigene Programme auf der Minix-Partition installieren wollen, benutzen Sie den Verzeichnisbaum unter /usr/local! - Aendern Sie an den installierten Dateien nur etwas, wenn Sie genau wissen, was Sie tun. Notieren Sie sich alle Aenderungen! - Notieren Sie sich Aenderungen an den Konfigurationsdateien unter /etc. - Wenn Sie all diese Regeln beachten, werden Sie keine Schwierigkeiten haben, zukuenftige Versionen der Distribution einzuspielen. Sie mussen dazu lediglich /home und /usr/local und ggf. ein paar Dateien unter /etc und /var sichern, die sie nach Neuinstallation wieder einspielen koennen. Viel Spass!